www.antikenmuseumbasel.ch
Partner:
Ministry of Antiquities, Cairo
Factum Foundation, Madrid
Universität Basel
29. Oktober 2017 – 6. Mai 2018
SCANNING
Sethos
Die Wiedergeburt eines Pharaonengrabes
ERICA
Stiftung
Simone und Peter
Forcart-Staehelin
Marcel Ospel
Gesellschaft der Freunde
eines Schweizerischen
Orient-Museums
Unsere Ausstellung Scanning Sethos – Die Wiedergeburt eines
Pharaonengrabes wird weit über ihre Zeit in Basel hinaus wirken. Sie stellt
den ersten, entscheidenden Schritt für die wissenschaftliche Nachbildung der
gesamten Grabanlage von Sethos I. dar, die unmittelbar vom Zerfall bedroht ist.
In absehbarer Zeit soll die vollständige Grabanlage faksimiliert und nahe dem
Tal der Könige für Besucher zugänglich gemacht werden.
Die Finanzierung der Ausstellung war aufgrund des enormen Aufwands für
die Recherche und die wissenschaftliche Herstellung der Faksimiles sowie
für Logistik, Transport, Versicherung, Inszenierung und Kommunikation eine
besonders grosse Herausforderung. Als kantonales Museum verfügen wir
über kein Budget für die Realisierung von Sonderausstellungen und sind
daher für unsere Programme auf finanzielle Beiträge Dritter angewiesen.
Allen nachfolgend aufgeführten Sponsoren, Stiftungen und Mäzenen sowie
denjenigen, die nicht erwähnt werden möchten, danken wir herzlich für ihre
grosszügige finanzielle Unterstützung. Ohne ihr grosses Engagement wäre diese
Ausstellung nie zustande gekommen und das Folgeprojekt nicht realisierbar.
Stiftung zur Förderung
des Antikenmuseums Basel
und Sammlung Ludwig
L. + Th. La Roche-Stiftung
SCANNING
Sethos
Die Wiedergeburt eines Pharaonengrabes
Rosette
Damiette
Gizeh
Kairo
Faijum
UNTERÄGYPTEN
OBERÄGYPTEN
ROTES MEER
MITTELMEER
WESTWÜSTE
ODER
LIBYSCHE WÜSTE
ARABISCHE WÜSTE
SINAI HALBINSEL
Assiut
Gurna
Tal der Könige
Kena
Theben
Armant
Assuan
Elephantine Insel
Berenike
ERSTER KATARAKT
ZWEITER KATARAKT
Alexandria
Boulak
Heliopolis
Sakkara
Memphis
Hermopolis
El Amarna
Abydos
Dendera
Karnak
Esna
Edfu
El Kab
Luxor
Kom Ombo
Abu Simbel
SUDAN
NUBIEN
ÄGYPTEN
1 Karte von
Ägypten zur Zeit
Belzonis. Nach
Ivor N. Hume,
Belzoni. The
Giant Archaeo-
logists Love and
Hate, London
2011, p. XII.
1 Karte von
Ägypten zur Zeit
Belzonis. Nach
Ivor N. Hume,
Belzoni. The
Giant Archaeo-
logists Love and
Hate, London
2011, p. XII.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Andrea Bignasca
Giovanni Battista Belzoni (1778–1823) und die Entdeckung
des pharaonischen Ägypten
André Wiese
Das Tal der Könige – letzte Ruhestätte der Könige des Neuen Reiches
Erik Hornung und André Wiese
Inhalt und Zweck der Dekoration eines Königsgrabes
Erik Hornung
Das Grab Sethos’ I. und seine Dekoration
Erik Hornung
Die Grabausstattung Sethos’ I.
André Wiese
Die Regierungszeit von Pharao Sethos I. (1290–1279 v. Chr.)
Christian E. Loeben
Die Entdeckung und 200-jährige Geschichte des Grabes Sethos’ I.
Erik Hornung und Christian E. Loeben
Basel und das Tal der Könige – eine lange Beziehung
Susanne Bickel
Unzählige neue Wand-, Pfeiler- und Deckenfragmente aus dem Grab Sethos’ I.
Florence Mauric-Barberio
Der Alabastersarkophag Sethos’ I.
Claudia Manser Stoll
200 Jahre im Leben eines Grabes – digitale Rekonstruktion im Zeitalter
von Massentourismus und Anti-Aging
Adam Lowe
Bibliographie
Impressum
4
20
28
40
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175
Vorwort
Scanning Sethos ist der vielleicht etwas überraschende Titel für eine neue
Ausstellung über das alte Ägypten. Dank modernster Scan- und Computer-
technik wird die grösste pharaonische Grabanlage im Tal der Könige, diejenige
von Sethos I. (1290–1279 v. Chr.), wissenschaftlich genau nachgebildet. Das
Grab, das vor 200 Jahren von Giovanni Battista Belzoni in tadellosem Zustand
entdeckt wurde, erlebte in der Folge durch westliche Gier den sukzessiven
Abbau seiner wunderbaren Dekoration. Die Touristenströme der letzten Jahr-
zehnte beschädigten dieses UNESCO-Weltkulturerbe nachhaltig.
Die Basler Ausstellung zeigt heute eindrücklich, wie die neueste Technologie
im Dienste der Vergangenheit erfolgreich eingesetzt werden kann. Sie zeigt
die Entdeckung und die erste Dokumentation sowie die Spuren der Zerstö-
rung durch die Jahrzehnte. Schliesslich präsentiert sie die computergesteuerte
Rekonstruktion der zwei wichtigsten Räume: die sogenannte „Hall of the
Beauties“ und die berühmte Pfeilerhalle. Es ist ein Akt der Pietät und der Liebe
zugleich, der diese grossartige Anlage samt ihrer Bedeutung für die Nachwelt
wieder aufleben lässt. Im Zeitalter von politisch und religiös motivierten Zer-
störungen von Denkmälern ist diese eine zukunftsträchtige Methode, um die
Antike zu schützen und unsere Traditionen zu wahren.
Stark und tiefgründig ist auch der Gehalt der phantastischen Malereien
und Reliefs in der Grabanlage. Sie zeigen eindrücklich in Text und Bild die prä-
zisen Unterweltsvorstellungen der alten Ägypter, die in den heiligen Schriften
Amduat, Pfortenbuch oder Buch der Himmelskuh überliefert sind. Das Leben
gilt demnach als eine transitorische Phase. Jedes Wesen erfährt jenseits des
Todes eine erneuerte Lebenszeit, die der Sonnengott in seiner nächtlichen
Unterweltsfahrt gewährt. Damit verknüpft war die starke Vorstellung der Wie-
dergeburt in verjüngter Form. Diese 3500 Jahre alten Malereien sind nicht nur
umwerfend schön, sondern sie geben auch heute noch Grund zur Hoffnung.
Das Projekt ist dank der grosszügigen Bewilligung des Ministeriums für Antike
in Kairo und in enger Zusammenarbeit mit Factum Arte in Madrid, London
und Basel entstanden. Im Rahmen dieser intensiven Zusammenarbeit danke
ich dem gesamten Team von Factum Arte unter der Leitung von Adam Lowe
sowie dem museumseigenen Team für die grossartige Leistung sehr herzlich.
Ebenso herzlich möchte ich mich auch im Namen von allen Beteiligten bei
unseren Sponsoren, Stiftungen und Privatmäzenen bedanken, die das ambiti-
onierte Projekt mit sehr grosszügigen finanziellen Beiträgen ermöglicht haben.
Ein geheimnisvolles, verborgenes Wunder ist nun allen Besucherinnen und
Besuchern wieder zum Greifen nah.
Andrea Bignasca
Direktor