2025 März - ESG Talk Booklet

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ESG-TALK-BOOKLET

2. Ausgabe - März 2025

Nachhaltige Investitionen sind mehr als ein Trend –

sie bedeuten aktive Verantwortung und schaffen

Wettbewerbsvorteile.

Booklet

ESG Talk

Das ESG Talk

Herzlich willkommen zur 2. Ausgabe des

ESG-Talk-Booklets!

Diese Ausgabe setzt unser Ziel fort, unseren Podcast

durch ein Begleitdokument zu ergänzen, das spannende

Interviews, vertiefende Einblicke in nachhaltige Themen,

Unternehmensvorstellungen und fundierte

Einschätzungen bietet.

Auch dieses Mal legen wir unseren Fokus auf die Aspekte

Umwelt, Soziales und Governance (ESG) sowie auf

Nachhaltigkeit im Allgemeinen. Alle vorgestellten

Unternehmen und Projekte wurden sorgfältig geprüft,

um sicherzustellen, dass sie verantwortungsvoll und

nachhaltig handeln. Unser Anspruch bleibt, hochwertige

Informationen bereitzustellen und Ihnen

Teilnehmer*innen vorzustellen, die echte Nachhaltigkeit

leben.

Wie in unserem Podcast möchten wir auch mit diesem

Booklet Menschen, Unternehmen und Investor*innen

zusammenbringen. Durch den Austausch von Wissen

und Erfahrung hoffen wir, Transparenz zu schaffen und

Impulse für nachhaltige Veränderung zu setzen.

Einige der hier vorgestellten Unternehmen und

Expert*innen waren bereits im ESG-Talk-Podcast zu Gast.

Mit einem Klick auf die angegebenen Links können Sie

sich die dazugehörigen Gespräche direkt anhören und so

noch tiefer in die Themen eintauchen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen und

Entdecken! Möge diese Ausgabe Sie inspirieren und zu

neuen Perspektiven anregen.

Herzlichst Ihre

Stella Ureta-Dombrowsky

Booklet

Kurs halten - auch wenn die See rau wird!

Klimawandel, Biodiversitätsverlust und die große Transformation

der Wirtschaft sind kein kurzfristiger Trend, sondern ein

tiefgreifender, langfristiger Wandel. Wie bei jeder großen

Veränderung gibt es Höhen und Tiefen. Unternehmen, die sich auf

ESG und nachhaltige Transformation einlassen, stehen oft vor

unerwarteten Herausforderungen: sich wandelnde Regulierungen,

wirtschaftliche und politische Unsicherheiten oder interne

Widerstände. Doch genau in diesen Momenten zeigt sich, wer

wirklich nachhaltig agiert.

Der Schlüssel liegt darin, den Kurs nicht aus den Augen zu

verlieren. Es braucht eine klare Strategie, langfristige Ziele und den

Mut, auch bei Gegenwind konsequent weiterzumachen.

Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur, bei ruhiger See effizient zu

segeln, sondern auch, Stürme zu meistern – mit Resilienz,

Anpassungsfähigkeit und einem klaren Blick auf das große Ganze.

Wer den Kurs hält und nicht aufgibt, wird nicht nur den nächsten

Hafen erreichen, sondern langfristig zu den Gewinner*innen

gehören.

Herzlich willkommen zur 2. Ausgabe

des ESG-Talk-Booklets! -Seite 2-

Kurs halten! -Seite 3-

Was ist Greenwashing? Wie

erkenne ich es? -Seite 6-

Transparenz ist für uns essentiell.

Arete Ethik Invest -Seite 10-

Anleger stehen heute vor größeren

Herausforderungen als je zuvor.

Arion Capital -Seite 12-

Die planetaren Grenzen unserer

Erde -Seite 14-

CSRD - ESG als Wettbewerbsvorteil

ESGvolution -Seite 16-

Wie integriert man Nachhaltigkeit

in eine Anlagestrategie?

Human Edge Investment

Technology -Seite 19-

Active Ownership ist eine Haltung

zCapital -Seite 20-

SFDR und EU-Taxonomie - Ein

Schritt in die richtige Richtung,

aber noch mit Herausforderungen

-Seite 22-

Welche zentralen Nachhaltigkeits-

herausforderungen sieht die

Bankenbranche im Jahr 2025?

Bankenverband Liechtenstein

-Seite 24-

Sind zu viele Planetare Grenzen

überschritten? -Seite 14-

INHALT

Portfolio-

diversifikation

mit kurzlaufenden

Darlehen zur

Finanzierung

nachhaltiger

Immobilien

-Seite 12-

Transparenz ist für

uns essentiell!

-Seite 10-

Wie Unternehmen

sich mit einer guten

CSRD einen

Wettbewerbsvorteil

verschaffen

-Seite 16-

TripleS GmbH -

Expertise im

nachhaltigen

Investieren

-Seite 31-

Institutionelle Investoren und ESG,

das volle Potential der Zukunft

Emcore AG -Seite 26-

ESG im Spannungsfeld unserer Zeit:

Zwischen Herausforderungen und

Chancen -Seite 29-

TRIMPACT - Zukunft bauen!

Beratungspartnerin, ESG-Talk-

Podcast und ESG-Bildung, mit der

Vision einer nachhaltigen

Wirtschaft -Seite 30-

Sales, Solutions & Services im ESG-

Bereich, die TripleS GmbH

-Seite 31-

Die Bibliothek aller

Teilnehmer*innen des

ESG-Talk-Booklets -Seite 33-

Haftungsausschluß

-Seite 34-

Impressum

-Seite 35-

Active Ownership von

zCapital -Seite 20-

Der ESG-Talk-Podcast bringt Menschen aus

Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und

Kultur an einen Tisch -Seite 32-

Was erwartet die

Bankenlandschaft im

Jahr 2025? -Seite 24-

Wie integriert man

Nachhaltigkeit in

eine

Anlagestrategie?

-Seite 19-

Institutionelle Investoren

steigen in die ESG-Anlage

bei Emcore ein -Seite 26-

Greenwashing bezeichnet die Praxis von Unternehmen, sich in der Öffentlichkeit

umweltfreundlicher und nachhaltiger darzustellen, als sie tatsächlich sind. Dies

geschieht oft durch gezielte Marketingstrategien, die Desinformation, Ablenkung

oder die Verschleierung problematischer Aspekte des Geschäftsbetriebs beinhalten.

Warum betreiben Unternehmen Greenwashing?

Der Hauptgrund für Greenwashing ist die Profitmaximierung. Umweltfreundliche

Produkte und Dienstleistungen können höhere Preise erzielen, Neukunden

gewinnen und ein besseres Image schaffen. Darüber hinaus versuchen

Unternehmen, durch Greenwashing politische Regulierung zu umgehen oder sich

Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.

Besonders in Branchen mit umweltschädlichen Kerngeschäften wird häufig versucht,

durch gezielte PR-Maßnahmen ein "grünes" Image zu erzeugen, das mit der Realität

nicht übereinstimmt.

Typische Methoden des Greenwashings

1. Irreführende Begriffe und Formulierungen

Begriffe wie "umweltfreundlich", "regional" oder "natürlich" sind rechtlich nicht

geschützt und können leicht irreführend verwendet werden. Zwar sind "Bio" und

"Öko" geschützte Begriffe, dies gilt jedoch nicht für Kategorien wie "Bio-Kosmetik"

oder "Naturkosmetik". Hier sollte auf anerkannte Siegel wie BDIH, Ecocert oder

NATRUE geachtet werden.

2. Leuchtturmprodukte und Fast Fashion

Unternehmen heben einzelne vermeintlich nachhaltige Produkte oder

Dienstleistungen hervor, während das restliche Geschäft weiterhin nicht nachhaltig

bleibt. Ein prominentes Beispiel ist die Fast-Fashion-Industrie, die nachhaltige

Kollektionen bewirbt, jedoch weiterhin durch Massenproduktion und

Umweltbelastung geprägt ist.

3. Werbung mit geltendem Recht

Unternehmen nutzen gesetzliche Vorgaben, um sich als nachhaltig darzustellen.

Beispielsweise ist der Verzicht auf Plastikstrohhalme in Deutschland seit 2021

gesetzlich verpflichtend, wird aber dennoch oft als freiwilliger Beitrag zur Umwelt

präsentiert.

4. Eigene und fragwürdige Siegel

Viele Unternehmen verwenden selbst entwickelte oder erfundene

Nachhaltigkeitssiegel, die keiner unabhängigen Kontrolle unterliegen. Verbraucher

sollten auf anerkannte und überprüfbare Zertifikate achten, wie etwa Blauer Engel

oder Fairtrade.

WAS IST GREENWASHING?

WIE ERKENNE ICH ES?

Und was gibt es sonst noch zu beachten?

1. Greenhushing

Ein neuer Trend, bei dem Unternehmen ihre

Nachhaltigkeitsbemühungen bewusst

verschweigen, um keine Angriffsfläche für

Kritik zu bieten. Dies kann dazu führen, dass

Verbraucher keine klare Orientierung

erhalten, welche Unternehmen tatsächlich

nachhaltig handeln.

2. Komplexität globaler Lieferketten

Viele Unternehmen geben vor, ihre

Lieferketten umfassend zu kontrollieren,

obwohl sie nur begrenzten Einblick in deren

tatsächliche Auswirkungen haben.

Greenwashing entsteht hier oft durch die

Verschleierung von Problemen in

Produktionsstätten, insbesondere im globalen

Süden.

3. "Carbon Offset"-Projekte

Kritik gibt es auch an sogenannten

Kompensationsprojekten:

Viele Projekte, die CO2-Ausgleichszahlungen

anbieten, sind schlecht kontrolliert.

Die tatsächliche Wirksamkeit, etwa durch

Aufforstung, wird angezweifelt.

Unternehmen sollten nicht allein auf

Kompensation setzen, sondern zuerst

Emissionen tatsächlich reduzieren.

5. "Klimaneutral" ohne echte

Emissionsreduktion

Die Behauptung, klimaneutral zu sein, sollte

kritisch betrachtet werden. Oft werden

Treibhausgase nicht durch echte Maßnahmen

reduziert, sondern lediglich durch

Kompensationsprojekte ausgeglichen.

6. Die Farbe Grün als Marketingstrategie

Produkte werden bewusst in grüner

Verpackung präsentiert, um

Umweltfreundlichkeit zu suggerieren –

unabhängig von der tatsächlichen

Nachhaltigkeit. Ein Beispiel: Tetrapacks, die oft

wie Papiermüll aussehen, aber in Wirklichkeit

schwer recycelbar sind.

Regulierung gegen Greenwashing

Eine europaweite Richtlinie gegen

Greenwashing wurde im März 2024

verabschiedet. Diese muss bis März 2026 in

nationales Recht der Mitgliedstaaten

umgesetzt werden und tritt ab September

2026 in Kraft.

Wichtige Inhalte der Richtlinie:

Verbot irreführender

Nachhaltigkeitsaussagen ohne

wissenschaftliche Belege.

Strengere Regulierung von Begriffen wie

"klimaneutral" oder "nachhaltig".

Verpflichtung zur Transparenz bei der

Verwendung von Qualitätssiegeln und

Zertifikaten.

Klarere Kennzeichnungspflichten für

Produkte und Verpackungen.

Wie Greenwashing erkennen?

Verbraucher sollten:

Auf verlässliche und anerkannte Siegel

achten.

Kritisch hinterfragen, ob Aussagen durch

konkrete Maßnahmen belegt sind.

Darauf achten, ob ein Unternehmen die

Nachhaltigkeit nur auf bestimmte

Produkte beschränkt oder im gesamten

Geschäft integriert.

Bewusster Konsum und informierte

Entscheidungen können dazu beitragen,

Greenwashing keinen Raum zu geben.

7. Die Rolle der Finanzbranche

Auch bei ESG-Investments besteht

Greenwashing-Gefahr. Fonds und

Anlageprodukte werden oft als nachhaltig

deklariert, obwohl die zugrunde liegenden

Kriterien unklar oder nicht ausreichend streng

sind. (achten auf Artikel 6, 8 und 9 Fonds)

8. Tech-Greenwashing

Ein wachsender Bereich betrifft die

Technologiebranche. Unternehmen betonen

oft ihre energieeffizienten Rechenzentren

oder nachhaltigen Produktmaterialien,

während sie Aspekte wie E-Waste oder hohen

Stromverbrauch verschweigen.

Greenwashing ist nicht nur ein ethisches

Problem, sondern ein komplexes Thema,

das Unternehmen, Politik, Verbraucher und

die Wissenschaft gleichermaßen betrifft.

Der Schlüssel liegt in Transparenz, klaren

Standards und der aktiven Verantwortung,

um echte Nachhaltigkeit zu fördern und

Täuschung zu vermeiden.

4. Social Washing und Blue Washing

Neben ökologischen Themen gibt es auch

Varianten des Greenwashings:

Social Washing: Irreführende Behauptungen

über soziale Verantwortung, etwa faire

Arbeitsbedingungen.

Blue Washing: Unternehmen betonen

Partnerschaften mit UN-Initiativen wie dem

Global Compact, ohne wirklich den Prinzipien

zu folgen.

5. Verbraucherschutz und Bildung

Um Greenwashing zu verhindern, ist eine

bessere Aufklärung der Verbraucher

entscheidend. Begriffe wie "klimaneutral",

"nachhaltig" oder "umweltfreundlich" sollten

mit klaren Kriterien und einheitlichen

Definitionen belegt werden.

6. Konsequenzen für Unternehmen

Es ist wichtig, auch auf die rechtlichen und

wirtschaftlichen Risiken von Greenwashing

hinzuweisen:

Verstöße gegen neue EU-Vorschriften können

erhebliche Bußgelder nach sich ziehen.

Ein aufgedecktes Greenwashing kann das

Vertrauen der Kunden und Investoren

nachhaltig schädigen.

Nachhaltigkeit als reiner Marketingtrend wird

zunehmend von Öffentlichkeit und Behörden

kritisch bewertet.

Greenwashing

Fast Fashion

2025 feiert die Arete Ethik Invest AG das 30-Jahr-Jubiläum. Herzliche Gratulation!

Vielen Dank. Wir möchten mit den verschiedenen geplanten Feierlichkeiten auch die

Pioniertat unserer Firmengründerin und aller involvierten Personen würdigen und auf die

Chancen der nachhaltigen Finanzen hinweisen. Soziale und ökologische Herausforderungen

haben in der Realwirtschaft und der Gesellschaft kein bisschen an Relevanz eingebüsst – ganz

im Gegenteil. Die Auswirkungen von nicht verantwortungsbewusstem Verhalten werden uns

ja immer wieder vor Augen geführt. Das Marktumfeld bleibt aber anspruchsvoll.

…anspruchsvoll, im Bereich der Nachhaltigkeit?

Tatsächlich stellen wir einen gewissen Gegenwind im Bereich der nachhaltigen Investments

fest. Verschiedene Asset Manager wollten vom zwischenzeitlichen ESG-Boom profitieren und

haben die Nachhaltigkeitskriterien etwas gar oberflächlich angesetzt. Das führte zu

Kundenenttäuschungen. Auch sind viele von Bestrebungen z.B. in Deutschland irritiert,

Rüstungsunternehmen neu als nachhaltige Investments einzustufen. Wir lassen uns davon

nicht verunsichern und halten an unserer Anlagephilosophie und unserem fundierten

ethischen Anlageprozess fest. Umso wichtiger ist es, für unsere Kundschaft, Vertriebspartner

und Interessierte das Thema Ethik greifbar zu machen.

Wie versinnbildlicht Arete das sehr philosophische Thema Ethik?

Unser hauseigenes Ethik Research Team greift aktuelle Investmentideen und Themen auf

und analysiert diese aus ethischen Perspektiven. Dr. Marlene Waske, Ethik Analystin bei Arete,

hat sich beispielsweise kürzlich dem Thema Mikroplastik angenommen. Wussten Sie, dass wir

inzwischen pro Woche Mikroplastik im Äquivalent von einer Kreditkarte aufnehmen? Das ist

erschreckend und macht nachdenklich. Verschiedene Unternehmen wie beispielsweise

Colgate haben die Problematik erkannt und reduzieren den Plastikanteil in den

Verpackungen.

Wie implementiert Arete solche Themen

im Anlageprozess?

Rücken Unternehmen aufgrund der Themen

wie beispielsweise Mikroplastik oder

Künstliche Intelligenz in den Fokus, kommt

unser mehrstufiger Anlageprozess zur

Anwendung, der neben der Finanzanalyse

auch eine Analyse unseres Ethik Research

Teams beinhaltet. Über die endgültige

Aufnahme in unser Anlageuniversum

entscheidet das unabhängige Ethik Komitee

anhand wissenschaftlicher Einschätzungen.

Ein Overruling gibt es bei uns nicht.

TRANSPARENZ IST FÜR UNS ESSENTIELL

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