RHEINLAND-PFALZ
AUSGABE 4 | 2024
Alles inklusiv?
Wie Inklusion im Sport
gelingen kann
VEREINSMITGLIEDER
SCHON GEZÄHLT?
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Online einreichen vom 01.12.2024 bis 31.01.2025
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Foto: AdobeStock/Констянтин Батыльчук
Liebe
Leser*innen,
immer wenn ich den Begriff „Inklusion“ irgendwo gelesen oder gehört habe, sind
mir bis vor kurzem automatisch Menschen mit Behinderung vor dem geistigen Auge
erschienen. Mittlerweile weiß ich, dass Inklusion viel mehr umfasst. Die „Aktion
Mensch“ definiert Inklusion so: „Jeder Mensch soll sich gleichberechtigt und unab-
hängig von Behinderung, sozialer Herkunft, Geschlecht, Alter, sexueller Orientierung
oder sonstiger individueller Merkmale und Fähigkeiten an allen gesellschaftlichen
Prozessen beteiligen können.“ Ich finde, diese weite Definition des Begriffs passt
viel besser, erst recht mit Blick auf den Sport. Denn Sport sollte doch ALLEN
zugänglich sein, oder?
Leider ist dies (noch) nicht der Fall: Nur 32 Prozent der Menschen mit Behinderung
machen mindestens einmal pro Woche Sport. Bei den Menschen ohne Behinderung
sind es 48 Prozent (TopThema, S. 24). Die Gründe dafür sind vielschichtig: Fehlende
Barrierefreiheit in den Sporthallen, wenig oder keine inklusiven Sportangebote in
erreichbarer Nähe, Trainer
*innen, die sich den Umgang mit Menschen mit Behinde-
rung nicht zutrauen etc.
Dass der erste Schritt für Vereine hin zu mehr Inklusion gar nicht so schwer ist, kön-
nen unsere 14 Sport-Inklusionslots
*innen bezeugen, die in Rheinland-Pfalz in sieben
Regionen unterwegs sind und Sportvereine ganz konkret vor Ort bei der Schaffung
barrierefreier Zugänge und der Umsetzung inklusiver Sportangebote unterstützen.
Wir stellen euch Sport-Inklusionslotsin Sabrina Brestel vor, die nicht nur von ihrer
spannenden Tätigkeit berichtet, sondern auch erzählt, wie das Thema Inklusion zu
einem Herzensprojekt für sie wurde (TopThema, ab S. 14).
In welcher Form kann euch der LSB dabei unterstützen, euren Verein inklusiver auf-
zustellen? Wir haben im Vereinsservice die wichtigsten Infos von INpuls-Prämie bis
Eye-Able zusammengetragen (S. 10–11).
Ein inklusives und „spezielles“ Wochenende fand im September in Trier statt. Björn
Pazen besuchte für uns das erste internationale Special Olympics Badminton-
Turnier für Menschen mit und ohne Behinderung. 50 Teilnehmer
*innen aus vier Län-
dern kamen zusammen, um zu spielen und zu feiern (TopThema, ab S. 21).
Grund zum Feiern gab es auch bei den Paralympics in Paris. Sport-Inklusionslotsin
Katja Froeschmann und ihre Freundin Sabrina Busch genossen nicht nur paralym-
pische Höchstleistungen, sondern machten sich auch ein Bild über den Stand der
Barrierefreiheit in der französischen Hauptstadt (TopThema, S. 19).
Inklusion ist kein „nice to have“, sondern eine gesellschaftliche Aufgabe – nicht erst
seit der Verabschiedung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit
Behinderung. Und es ist keine Bürde, sondern ein Gewinn für alle. Nur Mut!
Ich wünsche euch eine schöne Vorweihnachtszeit!
Eure
MARLENE WIENOLD
Redaktionsleiterin
SPORT Rheinland-Pfalz
SPORT RHEINLAND-PFALZ | 04.2024
VORWORT
Impressum
Herausgeber Landessportbund Rheinland-Pfalz, Rheinallee 1, 55116 Mainz Tel.: 06131 2814-144
■ E-Mail redaktion@sport-rheinlandpfalz.de und Sportbund Rheinland, Rheinau 11,
56075 Koblenz, sportinform@lsb-rlp.de
■ Zeitungskennzahl 3009
■ Verantwortlich für den Inhalt Walter Desch, v.i.S.d.P. (LSB-Vizepräsident Kommunikation), Martin Weinitschke
(Sportbund Rheinland)
■ Redaktion Marlene Wienold (Leitung), Stefan Blaufelder-Bredenbeck, Malin Hadamzik, Michael Heinze, Wolfgang Höfer, Dominik Sonndag und Dominik
Stuntz
■ Grafik Barbara Fuhrmann, Katrin Ryan, Kinner Medien e.K.
■ Druck ABT, Weinheim
■ SPORT Rheinland-Pfalz erscheint alle zwei Monate / sechsmal pro Jahr
■ Einzel-
ausgabe 2,50 Euro; Jahres-Abo: 24 Euro inkl. Porto und MwSt. Namentlich verfasste Berichte geben die Meinung der Verfasser und nicht zwingend die Meinung der Herausgeber
wieder. Der Nachdruck einzelner Seiten ist mit Genehmigung der Redaktion erlaubt
■ Titelbild Anna-Lena Hennig, Sport-Inklusionslotsin für die Region Rheinhessen, Foto: Katrin
Ryan
■ Hinweis SPORT Rheinland-Pfalz ist Verbandsorgan des Sportbund Rheinland e.V.
Bleibe immer auf dem Laufenden. Folge uns auf Social Media.
LEANDRA GÖTZ
IN DSJ-VORSTAND
GEWÄHLT
Zum ersten Mal wurde eine Rheinland-
Pfälzerin in den Vorstand der Deut-
schen Sportjugend (dsj) gewählt. Die
Pfälzerin Leandra Götz, eine ehemalige
Freiwilligendienstleistende aus dem
Bereich Ganztagsschule, hat 93 Pro-
zent der Delegiertenstimmen bei der
Vollversammlung der dsj Ende Oktober
als Zustimmung für ihre zukünftige
ehrenamtliche Aufgabe erhalten.
VOLLER EINSATZ
FÜR DEN NACHWUCHS-
LEISTUNGSSPORT
21 Vereine konnten bei
„Bäm Plopp Boom“ punkten
Am 19. September 2024 wurden in Koblenz 21 Vereine für ihr
herausragendes Engagement im Nachwuchsleistungssport im
Rahmen des LSB-Wettbewerbs „Bäm Plopp Boom“ geehrt. Mit einer
Gesamtsumme von 62.500 Euro werden Vereine dabei unterstützt,
ihre Nachwuchsarbeit weiter auszubauen.
Im Fokus standen in diesem Jahr nicht-olympische Sportarten,
die bei den World Games 2025 vertreten sein werden. Zu den
Gewinnern des Wettbewerbs gehören der FKS Willigis Mainz
(Lacrosse) und die TSV Schott Mainz Golden Eagles (Flag
Football) – zwei Disziplinen, die 2028 bei den Olympischen
Spielen in Los Angeles ihr Debüt feiern. Aber auch Beachhandball,
Rettungsschwimmen und Rollsport sind Teil der geförderten
Sportarten.
Mit den Fördersummen, die bis zu 7.500 Euro pro Verein betragen,
können die Gewinner ihre Projekte zur Förderung des sportlichen
Nachwuchses realisieren. Die Mittel stammen aus der Zusatzlotterie
„Sieger-Chance“ der GlücksSpirale. Seit dem Start des Wettbewerbs
2018 wurden über 200 Vereine gefördert. Der Shotokan Karate Club
Frankenthal ist mit 7.500 Euro der diesjährige Top-Gewinner.
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Leandra Götz
im SWR-Portrait
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Fotos: LSB, Katrin Ryan
SPORT RHEINLAND-PFALZ | 04.2024
WARMLAUFEN
TOP THEMA
„Niemand darf und soll
ausgegrenzt werden“
Sport-Inklusionslotsin
Sabrina Brestel bringt uns
ihren Job näher ......................................14
Wer nicht träumen kann,
ist kein Realist!
Ein Erlebnisbericht von den
Paralympischen Spielen 2024 .......... 19
Inklusion im Tischtennis?
Ein Klacks
Ein Erfahrungsbericht .........................20
Wettkampf, Spaß
und „Flieger“-Lied
Wenn Gemeinschaft und Fair Play
wichtiger sind als der Sieg ................ 21
Alles inklusiv?
Fakten zu Menschen
mit Behinderung in
Rheinland-Pfalz .................................... 24
Inklusiv, international
und inspirierend
Start der Westenergie
Inklusionsliga des Fußball-
verbandes Rheinland ..........................25
Inklusive Sportlandschaft noch
lange nicht erreicht
Ein Kommentar von Olaf Röttig ...... 26
Geschlechtliche
Vielfalt im Sport
Zwischen Inklusion
und Wettkampf ......................................27
32
DER LSB HAT EINEN
NEUEN PRÄSIDENTEN
Rudolf Storck aus Landau wurde bei
der Mitgliederversammlung des
Landessportbundes in Bingen mit
überwältigender Mehrheit gewählt.
14
INKLUSION ALS
HERZENSANGELEGENHEIT
Sport-Inklusionslotsin Sabrina Brestel
ermöglicht Menschen mit Behinderung
die Teilhabe am Sport.
RHEINLAND-
PFÄLZISCHE PLÄNE
FÜR LOS ANGELES
2028
Was sich LSB,
Sporthilfe Rheinland-
Pfalz und Olympia-
stützpunkt in
Vorbereitung
auf die nächsten
Olympischen Spiele
vorgenommen haben.
GUT ZU WISSEN ..............................................37
MITMACHEN .....................................................39
FACHVERBÄNDE .......................................... 42
AUS DEN VEREINEN ...................................46
AUSBLICK .............................................................48
VEREINSSERVICE
Neuer LSB-Präsident
Rudolf Storck mit Traumergebnis
zum LSB-Präsidenten gewählt ...............................4
Print lebt – bekommt aber Gesellschaft
Siegerehrung des 24. LSB-
Vereinszeitschriftenwettbewerbs in Koblenz ...6
Engagement, das bewegt
Sportminister Ebling verleiht
den Sport-Obelisken 2024 ........................................7
Ehrungen
Sterne des Sports und Gertalis-Schohs-Preis ...8
Behindertensport im Verein
ARAG-Sportversicherung informiert Vereine
des Sportbundes Rheinland ................................... 9
Fördermöglichkeiten
Wie fördert der LSB Inklusion in
Sportvereinen und -verbänden? .........................10
SBR unterstützt Bauvorhaben
Auch Zuschüsse für barrierefreies Bauen ........12
SPORTJUGEND
Junge Engagierte erhalten
Ehrenamtsförderpreis der Sportjugend
Rheinland .....................................................................29
LEISTUNGSSPORT
LSB-Leistungssport, Sporthilfe und
Olympiastützpunkt skizzieren ihre Pläne
in Richtung der Olympischen Spiele 2028 .......32
SPORT RHEINLAND-PFALZ | 04.2024
INHALTSVERZEICHNIS
RUDOLF STORCK MIT
TRAUMERGEBNIS ZUM
LSB-PRÄSIDENTEN GEWÄHLT
67 Jahre alter Landauer hatt e das Amt bisher
kommissarisch inne / Satzungsneufassungen beschlossen
it überwältigender
Mehrheit ist der 67
Jahre alte Landauer
Rudolf Storck bei der
Mitgliederversamm-
lung des Landessportbundes im Binger
Rheintal-Kongress-Zentrum von den 184
anwesenden Delegierten offi ziell zum
Präsidenten der größten Personenver-
einigung des Landes gewählt worden.
Der vierfache Familienvater hatte das
Amt seit dem 12. Juni kommissarisch
bekleidet. Präsident des Sportbundes
Pfalz bleibt Storck weiterhin.
Mit 257:0 Stimmen votierten die 174 Dele-
gierten für den Pensionär aus der Süd-
pfalz, der vor seinem Eintritt in den Ruhe-
stand von 2016 bis 2023 das Sportreferat
der Aufsichts- und Dienstleistungsdirek-
tion Rheinland-Pfalz (ADD) geleitet hatte
und seit 2022 dem zweitgrößten von drei
regionalen Sportbünden in Rheinland-
Pfalz vorsteht. „Damit ist Rudolf Storck mit
hundert Prozent der Stimmen zum neuen
Präsidenten des LSB gewählt worden“,
unterstrich Versammlungsleiter Jürgen
Häfner. „Ein tolles Ergebnis.“ Storck genoss
den Applaus des Plenums, war dann aber
erst mal baff. „Ich habe viele Seiten Text
vorbereitet für heute – aber für diesen
Moment leider nicht“, sagte der neue
Chef des obersten Beschlussorgans des
Landessportbundes. „Ich danke für das
Vertrauen und werde mir allergrößte Mühe
geben, diesem Vertrauen gerecht zu wer-
den und für den Sport in Rheinland-Pfalz
alles zu geben – mit einem Mitarbeiterstab
in der Rheinallee 1, auf den ich voll und
ganz zählen kann. Ich bin mir sicher, dass
wir mit diesem Präsidium und den haupt-
amtlichen Mitarbeitern, die alle Experten
in ihrem Bereich sind, viel für den Sport in
Rheinland-Pfalz bewegen können.“
In Bingen wurde auch über eine Neu-
fassung der LSB-Satzung abgestimmt. Mit
256 Ja-Stimmen, vier Nein-Stimmen und
sechs Enthaltungen votierte das Gremium
für die Neufassung, mit der die aktuellen
Strukturen und Arbeitsweisen des LSB
abgebildet werden. Neben redaktionel-
len Änderungen werden vor allem die
Geschäftsführung, das Präsidium ohne
Ressortzuständigkeiten, die Durchfüh-
rung der Mitgliederversammlung, das
Schiedsgericht – das zum Verbandsge-
richt wird – das Thema Prävention von
sexualisierter Gewalt umgesetzt. „In zwei
Jahren bestenfalls wollen wir den BGB-
Vorstand ins Hauptamt verlegen“, kün-
digte Dr. Martin Hämmerle, stellvertre-
tender Hauptgeschäftsführer des LSB, an.
Einstimmig erfolgte auch die Wieder-
wahl der Mitglieder der Ethik-Kommis-
sion, Prof. Tim Bindel (Geschäftsführender
Leiter des Sportinstituts der Johannes
Gutenberg-Universität Mainz, For-
schungsgebiet: Sportpädagogik/-didak-
tik), Ernst Merz (Ehemaliger Präsident des
Landessozialgerichts Rheinland-Pfalz)
und Dieter Skala (Ordinariatsdirektor und
Leiter des Katholischen Büros Mainz im
Bistum Mainz).
Mit Blick auf die Immobilienfrage
erklärte Storck im Gespräch mit dem
SWR-Fernsehen: „Wir sind dabei, unser
SPORT RHEINLAND-PFALZ | 04.2024
VEREINSSERVICE
Haus in der Rheinallee 1 zu verkaufen und
nach einem neuen Standort zu suchen.
Wir haben vor einigen Jahren eine Struk-
turanalyse in Auftrag gegeben – die wol-
len wir umsetzen.“ Die Neufassung der
Satzung sei hier erst der Anfang. Auf die
Herausforderungen angesprochen, vor
denen er stehe, meinte der 67-Jährige:
„Ich stehe vor der Herausforderung, das
Präsidium und auch die Mitarbeiter mit-
zunehmen bei den Ideen, die wir haben.
Eine zweite Herausforderung ist für mich
die Arbeit mit der Politik zusammen. Weil
ich denke, dass der Stellenwert des Sports
zwar oft genannt wird – in Worten wird
die Bedeutung beigemessen. Wir wollen
da eigentlich mehr Taten sehen.“ Die För-
derbeträge für die Vereine und Verbände
seien seit Jahren gleich geblieben, aber
die Aufgaben und Kosten seien größer
geworden. Bei all dem sei immer eines
wichtig: „Dass wir miteinander sprechen –
nicht übereinander oder gegen einander.“
■
Michael Heinze
Foto: Katrin Ryan
SPORT RHEINLAND-PFALZ | 04.2024
VEREINSSERVICE
ENGAGEMENT, DAS BEWEGT
Sportminister Ebling verleiht den Sport-Obelisken 2024
PRINT LEBT –
BEKOMMT ABER GESELLSCHAFT
Siegerehrung des 24. LSB-Vereinszeitschrift enwett bewerbs in Koblenz
inige Preisträger*innen
mussten bei der Ankün-
digung von LSB-Vizeprä-
sident Walter Desch im
Fritz-Walter-Saal bei Lotto
Rheinland-Pfalz erstmal schlucken: Der
Vereinszeitschriftenwettbewerb soll
eine Verjüngungskur erfahren! Wurden
in den letzten Jahrzehnten ausschließ-
lich gedruckte Zeitschriften prämiert,
soll zukünftig die gesamte Kommuni-
kationsarbeit der Vereine gewürdigt
werden.
Zu dem „Kommunikationsgesamtpaket“
zählen dann sowohl digitale Magazine,
die Homepagegestaltung, Social Media-
Auftritte, aber auch weiterhin gedruckte
Zeitschriften. Dass eine Reform des Wett-
bewerbs dringend notwendig ist, zeigt
sich laut Walter Desch zum einen in dem
zum Großteil über die Jahre gleichen
Teilnehmerfeld, zum anderen weisen
selbst einige der am Wettbewerb teil-
nehmenden Vereine darauf hin, dass sie
ihre Mitglieder heute viel leichter und
besser auf digitalem Wege erreichen -
und zugleich Geld und Ressourcen sparen.
Für die Qualität einer Vereinszeitschrift
sei nicht entscheidend, ob sie gedruckt
wird oder ausschließlich digital erscheint,
sondern wie die Kriterien, die auch die
Jury des diesjährigen LSB-Vereinszeit-
schriftenwettbewerbs für ihre Beurtei-
lung zugrunde gelegt hat, erfüllt wurden,
wie Inhalt, Titel,
Layout, Leser-
bindung, Viel-
falt und Fotos.
Unter insge-
samt 36 Ein-
s e n d u n g e n
konnten in diesem Jahr folgende Ver-
eine bei der Jury, bestehend aus Walter
Desch, Klaus Kullmann (DIE RHEINPFALZ),
Magnus Schneider (LSB-Ehrenmitglied),
Regina Thiem und Marlene Wienold
(beide LSB), punkten:
Kategorie
„Vereine bis 500 Mitglieder“:
1. ABC Ludwigshafen
(„ABC News“)
2. 1. Mainzer Minigolfclub
(„Schlagzeilen“)
3. TV 1846 Alzey Hockey
(„Der Krumme Stock“)
4. TTC Burrweiler („Aufschlag“)
5. Wormser Ruderclub Blau-Weiß
(„Rollsitz report“)
6. Fußballclub Brücken
(„Sport-Monitor für Brücken“)
7. Koblenzer Ruderclub Rhenania
(„KRC Club-Nachrichten“)
8. TSV „Moselfeuer“ Lehmen
(„ANPFIFF“)
9. SV Gutenacker
(„SV-Kurier“)
10. SSV Oberfell („SSV Info“)
Kategorie
„Vereine über 500 Mitglieder“:
1. TSVgg Stadecken-Elsheim
(„1848 – Das TSVgg Vereinsjournal“)
2. PST Trier („PST sport magazin“)
3. TGM 1861 Gonsenheim („TGM Echo“)
4. TV Klein-Winternheim („Kontakte“)
5. Altenkirchener Sportgemeinschaft
(„ASG – Im Blickpunkt“)
6. TG Konz („TG Aktuell“)
7. Turngemeinde Worms („Jahnruf“)
8. SG Eintracht Worms-Herrnsheim
(„Perspektive“)
9. Idarer TV 1871 („ITV Aktuell“)
10. TV Queichheim („In-Team“)
Kategorie „Beste Stadionzeitschrift“:
Sportgemeinschaft Betzdorf
(„100 % Grün-Weiß“)
Kategorie „Beste erstmals
erschienene Zeitschrift“:
Südwestgirls Landau („Südwestgirls“)
Über einen Sonderpreis konnte sich Luis
Sanktjohanser für den RV Schwalbe Trier
freuen: Die Zeitschrift „FLY“ überzeugte
die Jury mit modernem Layout, innova-
tivem Format und gedruckt auf umwelt-
freundlichem CO2-neutralen Papier. Seine
mitgebrachten Exemplare auf dem Tisch
mit den Vereinszeitschriften waren nach
der Veranstaltung dann auch als erste
vergriffen.
Für den in der Kategorie „Vereine bis
500 Mitglieder“ erstplatzierten ABC Lud-
wigshafen wäre die Teilnahme am Wett-
bewerb in der jetzigen Form ohnehin die
letzte gewesen: Die Vereinsvorsitzende
Elke Koser übernahm nach dem Tod des
langjährigen Redakteurs Peter Schloh-
mann die Redaktionsleitung und brachte
vier neue Ausgaben der „ABC-News“ her-
aus. Aufgrund von fi nanziellen und per-
sonellen Engpässen sei die Erstellung der
aufwändigen Halbjahresschrift aber für
den Verein nicht mehr zu stemmen. ■
SPORT RHEINLAND-PFALZ | 04.2024
VEREINSSERVICE
Foto: LSB/Peter Seydel, Katrin Ryan
ünf herausragende Persönlich-
keiten wurden dieses Jahr mit
dem Sport-Obelisken 2024 für
ihr langjähriges Engagement im Sport
ausgezeichnet: Jutta Kopf (Speyer),
Ernst Eymann (Quirnheim), Ulrich Klaus
(Waldesch), Jürgen Becker (Windhagen)
und Baris Baglan (Mainz). Bei einer fei-
erlichen Zeremonie ehrte Sportminister
Michael Ebling ihre unermüdliche Arbeit,
die den Sport in Rheinland-Pfalz nach-
haltig geprägt hat. Diese besondere
Auszeichnung wird seit 1997 jährlich ver-
liehen und würdigt Menschen, die sich
über viele Jahre hinweg ehrenamtlich
für ihren Sport einsetzen.
In seiner Ansprache betonte Ebling, wie
wichtig Vorbilder für die Gesellschaft sind:
„Sport lebt von Menschen, die andere zu
einem aktiven Leben motivieren.“ Auch
Rudolf Storck, Präsident des Landes-
sportbundes Rheinland-Pfalz, zeigte sich
beeindruckt von den Lebensleistungen
der Preisträger
*innen: „Ich danke Ihnen
ganz herzlich für das, was Sie bis heute
getan haben und hoffentlich auch weiter-
hin tun werden.“
Der Sport-Obelisk wird jedes Jahr an
fünf Preisträger*innen vergeben. Vor-
schläge können Sportorganisationen,
Landkreise, Städte und Mitglieder der
Landesregierung einreichen, was den
hohen Stellenwert dieser Ehrung unter-
streicht. ■
ENGAGEMENT, DAS BEWEGT
Sportminister Ebling verleiht den Sport-Obelisken 2024
Die Preisträger*innen 2024
Jutta Kopf (Speyer)
Über 40 Jahre lang war Jutta Kopf
eine treibende Kraft im Sport. Von
1971 bis 2017 war sie Schatzmeisterin
der Rudergesellschaft Speyer und
darüber hinaus bis 2024 als Vize-
präsidentin Finanzen des Basketball-
verbands Rheinland-Pfalz aktiv. Sie
erhielt 2007 die Sportplakette des
Landes.
Ernst Eymann (Quirnheim)
Ernst Eymann prägte 38 Jahre lang
die Vorstandsarbeit des Luftfahrver-
eins Grünstadt. Er modernisierte die
Fluggeräte, förderte den Nachwuchs
und setzte sich für den Bau einer
neuen Flugzeughalle ein. Seit 2005
ist er Präsident des Luftsportver-
bands Rheinland-Pfalz.
Ulrich Klaus (Waldesch)
Ulrich Klaus hat den Tennissport in
Rheinland-Pfalz maßgeblich beein-
fl usst. Seit 1986 ist er im Tennisver-
band Rheinland aktiv, seit 1995 als
Präsident. Er war von 2014 bis 2021
Präsident des Deutschen Tennis Bun-
des und brachte seine Expertise auch
auf internationaler Ebene ein. 2020
wurde ihm das Bundesverdienst-
kreuz am Bande verliehen.
Jürgen Becker (Windhagen)
Jürgen Becker brachte in den letzten
40 Jahren hunderten Kindern das
Schwimmen bei. Seit 1991 leitet er
die DLRG-Ortsgruppe Neuerburg-
Waldbreitbach. Er setzte sich für den
Erhalt des Wiedtalbades ein und
bildet Rettungsschwimmer*innen bei
Polizei und Feuerwehr aus.
Baris Baglan (Mainz)
Baris Baglan, ehemaliger Ringer
in der Bundesliga, führte den ASV
Mainz 88 im Jahr 2012 zum dritten
Deutschen Meistertitel der Vereins-
geschichte. Seit 2022 ist er Vorsit-
zender des Vereins. Besonders am
Herzen liegt ihm das Schulprojekt
„Raufen nach Regeln“, das er seit
2012 leitet.
PRINT LEBT –
BEKOMMT ABER GESELLSCHAFT
Siegerehrung des 24. LSB-Vereinszeitschrift enwett bewerbs in Koblenz
SPORT RHEINLAND-PFALZ | 04.2024
VEREINSSERVICE
BEHINDERTENSPORT
IM SPORTVEREIN
ARAG-Sportversicherung informiert Vereine des Sportbundes Rheinland
hristl Laubersheimer, eine
70-jährige Handball-Ikone aus
Duttweiler, wurde im Rahmen
der Mitgliederversammlung des Lan-
dessportbundes Rheinland-Pfalz (LSB)
in Bingen mit dem Gertalis-Schohs-
Preis ausgezeichnet. Die Auszeichnung
ehrt Frauen, die sich besonders für die
Gleichberechtigung im Sport einsetzen.
Laubersheimer, Vizepräsidentin des Pfäl-
zer Handball-Verbands (PfHV), erhielt
den Preis für ihre jahrzehntelange Arbeit
im Frauenhandball.
Die Laudatio hielt LSB-Vizepräsidentin
Claudia Altwasser, die Laubersheimers
beeindruckendes Engagement betonte:
„Sie ist eine der wenigen Frauen im Prä-
sidium und hat entscheidende Verände-
rungen im Verband angestoßen.“ Bereits
2014 wurde Laubersheimer als erste
Frau ins Präsidium gewählt, nachdem
sie viele Jahre selbst als Spielerin aktiv
war. Seitdem setzt sie sich intensiv für die
Förderung junger Spielerinnen ein und
initiierte ein Jugendsprecherteam sowie
eine Jugendordnung für den PfHV.
Besonders wichtig ist Laubersheimer
die Gleichstellung von Frauen im Sport.
„Es wird immer noch belächelt, wenn
Frauen solche Ämter übernehmen“, sagte
sie, „aber das muss sich ändern.“ Mit
ihrem Engagement ist sie ein leuchtendes
Vorbild für kommende Generationen und
eine treibende Kraft im Frauenhandball.
„Ohne Ehrenamtliche wie sie wäre der
Sport nicht das, was er heute ist“, resü-
mierte Altwasser. ■
CHRISTL LAUBERSHEIMER
ERHÄLT GERTALIS-
SCHOHS-PREIS
Couragierter Einsatz für die
Gleichberechtigung im Sport
nter 72 rheinland-pfälzischen
Vereinen, die sich in diesem
Jahr für die “Sterne des Sports”
beworben haben, setzt sich am Ende der
SV Lemberg mit seinem Projekt “Grün
auf und neben dem Platz” durch und ver-
weist den TSV Schott Mainz und seine
„Seniorensport-Akademie” sowie den
Bernkasteler Ruderverein (“Horizont-
erweiterung durch Frauenpower”) auf
die Plätze zwei und drei.
„Es war gewissermaßen ein Fünfjahres-
plan, der verschiedene Maßnahmen zu
verschiedenen Zeitpunkten vorgesehen
hat”, erklärt der Vorsitzende des SV Lem-
berg, Marc-Kevin Schaf (Bildmitte). Seine
erste vorsichtige Schätzung beschreibt
eine fi nanzielle Ersparnis von gut 5.000
Euro jährlich. „Auf Basis eines umfang-
reichen Energieaudits wurden wir bera-
ten, haben viele Potenziale entdeckt und
konnten eine Vielzahl an Maßnahmen
ausschöpfen.“ So zählt er die Bewässe-
rungsanlage, das neue Flutlicht oder die
LED-Beleuchtung im Vereinsheim auf.
Der Landessieger und Gewinner des
großen “Stern des Sports” in Silber nimmt
automatisch am Entscheid auf der Bun-
desebene teil und hat die Chance, für
Rheinland-Pfalz Gold zu gewinnen. Die
goldenen “Sterne des Sports” werden am
20. Januar 2025 in Berlin vergeben – und
zwar persönlich von Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier. In Berlin stehen
nur noch 17 Vereinsprojekte von einst 756
zur Wahl. ■
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geehrten Projekte
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SV LEMBERG GEWINNT
SILBERNEN STERN DES
SPORTS
Projekt „Grün auf und neben
dem Platz” überzeugt die Jury
Wir suchen die nächste
Gertalis-Schohs-Preisträgerin!
Ihr kennt jemanden, der die
Auszeichnung auch verdient hätte?
Bis zum 31. Dezember 2024 sind
noch Bewerbungen möglich.
Alle Infos erhaltet ihr hier:
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SPORT RHEINLAND-PFALZ | 04.2024
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